Chunky Highlights: So werden Blocksträhnen gefärbt
Nachdem in den vergangenen Jahren die Übergänge bei Highlights und gefärbten Strähnchen immer subtiler und natürlicher wurden und die Friseure trainierten, sie möglichst harmonisch im Haar zu integrieren, kommt 2023 ein neuer (Gegen-)Trend mit auffälligen, breiten Strähnen – den sogenannten Chunky Highlights. Die Blocksträhnen feiern ein Revival, sind immer häufiger auch auf den Beauty-Seiten der Modemagazine zu sehen und polarisieren in vielen Fällen die Geschmäcker.
Was sind Chunky Highlights?
Bei diesem Trend geht es um möglichst massive Highlights, die – anders als bei filigranen Babylights oder sanften Übergänge wie bei der Balayage, ein starkes Statement im Haar setzen. Chunky bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „grob“ oder „klobig“. Daher sind Chunky Highlights breite Strähnen, die sich deutlich von den restlichen Haaren abheben und bis zu zwei Finger breit sein können. Häufig rahmen die auffälligen Strähnen in einer Kontrastfarbe das Gesicht ein.
Die aufsehenerregenden Strähnen waren bereits in den 90er Jahren in Mode. Persönlichkeiten wie das Model Cindy Crawford oder die Schauspielerinnen Gwyneth Paltrow und Jennifer Aniston trugen helle Blocksträhnen, die die einen bejubelten, anderen waren sie zu unnatürlich. Beim Comeback mit neuem Namen, zeigen die Chunky Highlights 2023 moderne Abwandlungen und einige Neuheiten, die auch sanftere Farbtöne und eine Mischung verschiedener Färbetechniken vereinen.
Wem stehen Chunky Highlights?
Die Chunky-Highlights können einen Haarschnitt sehr lebendig wirken lassen. Sie werden meist in Haare integriert, die auf eine Länge geschnitten sind. „Wenn der Scheitel leicht versetzt und die Haare von der einen Seite auf die andere gestrichen werden, hat man immer wieder neue Farbeindrücke. Das kann eine sonst eher langweilige Frisur richtig aufpeppen,“ betont Alcina Friseur und Markenbotschafter Robert Mrosek.
Modern umgesetzt kann der Friseur Chunky-Highlights auch etwas sanfter gestalten und nur ein, oder zwei Töne heller oder dunkler als die Naturhaarfarbe färben. Dann wirkt der Kontrast weniger intensiv.
Chunky Highlights bei dunklen Haaren
Die Sängerin Dua Lipa hat den Look jüngst sehr populär gemacht und zeigt den Fashion-Trend mit auffällig hellblonden Strähnen, die ihr Gesicht umrahmen. Das restliche Haar bleibt dunkelbraun bis schwarz. Dieses sogenannte „Face Framing“ lebt bei der Sängerin von einem sehr starken Kontrast.
Häufig werden vor allem bei dunklen Haaren die Ansätze beim Färben ausgespart, die Farbunterschiede weniger deutlich gewählt und die Übergänge harmonischer gesetzt. So lässt der Friseur etwas Abstand zum Haaransatz und beginnt mit den Strähnen erst mit zwei bis fünf Zentimetern Abstand. Für Blocksträhnen im natürlichen Look sollte die Nuance nur wenige Töne heller sein als die Naturhaarfarbe. Wer dunkelbraune Haar hat, wählt beispielsweise ein Mittelbraun.
In braunem Haar können Blocksträhnen in rötlichen Nuancen einen interessanten Effekt haben, der je nach Ansicht oder Platzierung mal stärker oder weniger deutlich sichtbar ist. Modern wirkt Chunky Hair auch in Kupfer- oder Karamelltönen, die zum Beispiel unter den oberen Deckhaaren hervorblitzen und so dezent wirken. Auch hier kann zusätzlich ein Rahmen um das Gesicht gesetzt werden. Je breiter die Streifen, desto stärker ist das Fashion-Statement.
Chunky Hair mit auffälligen, bunten Farben
Bereits in den 70er Jahren färbte sich der Sänger David Bowie in seine roten Haare vorne breite blonde Strähnen, damals nannte den Look allerdings noch niemand Chunky Highlights, aber auch diese Farbkombination empfanden Viele als Provokation.
Dasselbe gilt noch heute bei Sängerin Billie Eilish, die häufig mit wechselnden, bunten Haarfarben auffällt und 2020 kräftige Akzente wie einen neongrünen Haaransatz in ihre dunkle Mähne färben ließ. Haarexperten tauften diesen Farbakzent auch „Root-Pop“ und zeigten den „Eilish-Effekt“ bei diversen Runway-Schauen.
Daraufhin sah man den kolorierten Ansatz auch auf den Straßen der britischen Hauptstadt London in vielen Farbvarianten. Auf Instagram und Pinterest sieht man immer häufiger bei Stars wie auch bei Fashionistas die Kombination von gelben, roten oder orangenen Strähnen mit dunklen Haaren. Besonders effektvoll sind Chunky Highlights in Silber oder Iceblond zum restlichen schwarzen Haar.
Für Blondinen eignen sich besonders silbrige, rosa oder pinke Strähnen, die sehr gut zu dem hellen Farbton passen. Manchmal wird die Kontrastfarbe partiell nur auf einer Seite des Kopfes aufgetragen oder betont am Hinterkopf die Nackenpartie.
Wie werden Chunky Colors gefärbt?
Die Technik muss nicht aufwendig sein. Der Friseur kann etwa mit blonden Strähnen rund um das Gesicht in brünettem Haar ohne großen Zeitaufwand einen starken Effekt erzielen. Durch die relativ schnelle Färbetechnik ist der Trend Chunky Colors im Vergleich nicht so zeit- und kostenintensiv wie andere aktuell angesagte Strähnen-Techniken, z. B. French Balayage, Shadow Blond oder Ombré.
Je nachdem wie stark der Kontrast gewünscht ist, muss das der Ansatz mehr oder weniger häufig nachgefärbt werden. Da Chunky Highlights zumeist nicht direkt am Haaransatz anfangen, müssen sie zumindest bei sanften Nuancen und Übergängen nicht so häufig nachgefärbt werden und es fällt weniger stark auf, wenn sie herauswachsen.
Welchen Effekt sollen Chunky Highlights erzielen?
Vor der Umsetzung sollte man gemeinsam mit dem Color-Profi überlegen, welchen Effekt man mit den Strähnen erzielen möchte, wo dieser zu sehen sein soll und wie stark bzw. wie kontrastreich er sein darf. Wichtig ist, dass die Chunky Highlights immer zur Frisur, zum Typ und Lebensstil passen.
Wo soll der Effekt sein?
- Chunky Moneypiece: Hier kann zum Beispiel ein Teil des Ponys in einer Kontrastfarbe gefärbt werden. Der Friseur spricht von einem Stirnmotiv, das häufig aussieht wie ein Dreieck – oder übersetzt „Geldstück“. Aber auch andere Haarpartien kommen für diese Art von Blocksträhnen in Frage. Entscheidend ist beim Chunky Money Piece, dass entweder nur eine einzelne Strähne gesetzt wird, oder farblich mit sehr starkem Kontrast gearbitet wird. So kann mit sehr wenig Aufwand ein komplett neuer Look erzielt werden.
- Chunky Face Framing: Soll der Friseur zwei Strähnen rechts und links des Gesichts setzen, dann nennt man diesen Style Face Framing. Wer absolut im Trend liegen möchte, lässt sich diesen Rahmen für das Gesicht besonders breit färben. Dabei kann die Gesichtskontur von einem Ohr zum anderen Ohr eine andere Farbnuance bekommen als das restliche Haar, um ein echtes Statement zu setzten. Farben, die den Naturton der Haare ergänzen, sind hingegen weniger auffällig, sorgen aber für einen frischen Look. Sie sollten vorher besprechen, wie der Scheitel getragen wird, damit die Strähnen auch optimal zur Geltung kommen und das Gesicht möglichst symmetrisch einrahmen.
- Chunky Undercolor: Einen Undercut kennen Sie wahrscheinlich. Aber haben Sie auch schon mal etwas von Undercolor gerhört? Bei dieser Technik kann entweder der gesamte Nackenbereich oder die Undercut-Partien gefärbt werden. Oder es werden Strähnen mit einer Zick-Zack-Technik komplett im unteren Deckhaar verteilt. Wenn sich die Haarlängen bewegen, blitzen die Chunky Highlights leicht hervor. Je stärker der Kontrast gewählt ist, desto stärker ist auch der Effekt. Wer einen zusätzlichen Hingucker möchte, setzt auf eine weitere Haarfarbe als Halbbogen im Ponybereich.
Wie stark soll der Effekt sein?
Besprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Friseur die Farbrichtung. Er wird Sie beraten, ob zum Beispiel ein warmer oder kühler Ton besser zu Ihrer Hautfarbe passen. Auch die Farbtiefe ist entscheidend: Denn je größer der Unterschied zu der Naturhaarfarbe, desto mutiger und auffälliger ist das Ergebnis.
Als letztes legen Sie die Strähnenbreite und die Haarmenge gemeinsam fest, die gefärbt werden soll. Auch hier gilt: Je größer die Abteilung bzw. die Haarmenge, desto größer ist der Effekt!
So kann der Friseur im sichtbaren Bereich, das heißt an der Gesichtskontur auch nur mit mäßig dicken Strähnen (0,5 cm) arbeiten und für einen eher weichen Verlauf sorgen, dafür aber beim Undercolor, unter dem Deckhaar, in den Längen und Spitzen mit 1,5 cm breitere Strähnen färben und so für einen stärkeren Effekt sorgen.
Beispiele für Chunky Highlights – 3 Looks für moderne Blocksträhnen
Longbob mit starkem Face Framing Effekt
Bei einem glatten Longbob, der stumpf geschnitten ist, wirkt die Färbetechnik besonders chic. Ein A-Linien Bob eignet sich ideal für einen starken Chunky Effekt. Hier können z. B. nur die vorderen Strähnen rund um das Gesicht vom Mittelscheitel aus etwa zwei bis drei Zentimeter breit, zwei Farbtöne oder mehr heller gefärbt werden. Dabei sollten Sie vorher immer festlegen, wo der Scheitel sitzt.
Indem die Konturen um das Gesicht komplett hell gefärbt werden, entsteht eine sehr junge, moderne Variante. Ein Nachteil ist, dass mit nachwachsendem Haar schnell ein starker Ansatz zu sehen ist.
Undercolor im langen Haar mit softem Effekt am Ansatz
Dabei teilt der Friseur das komplette Haar in mehrere Partien auf, färbt Strähnen unter dem Deckhaar und nutzt im Ansatzbereich verschiedene Färbe-Techniken beim Farbauftrag, so dass das Ergebnis am Ansatz weich ist und in den Längen flächig und plakativ wirkt.
Die Intensität der Farbe kann hier sehr individuell abgestimmt werden. Der Eindruck der Frisur ist sehr wandelbar. Trägt man einen Zopf, dann sind die Farbhighlights stärker zu sehen als bei offenem Haar. Ein wertiges Ergebnis kann nur vom Profi gefärbt und nachgefärbt werden damites lange gut aussieht. Diese Variante ist aufwendiger, da unterschiedliche Techniken zum Einsatz kommen.
Gezielte Blocksträhnen partiell als starke Hingucker
Eine andere Möglichkeit ist, dass nur unter dem Deckhaar an beiden Seiten Partien abgeteilt und gefärbt werden. Zusätzlich kann der Pony mit Chunky Highlights betont werden. Das Haar am Hinterkopf bleibt komplett unberührt. Dabei teilt der Friseur das Haar in Sektionen ein und arbeitet zur Trennung mit Folien. Die Strähnen unter dem Deckhaar werden im Zick-Zack abgeteilt, wobei der Colorist unendlich viele Möglichkeiten hat, wie stark er die Effekte aktiviert. Daher sollte auch hier vor dem Färben genau abgesprochen werden, wie das Ergebnis gewünscht ist.
Bei dieser Frisur überrascht es, wenn die Haare zurückgenommen werden: So sieht man von der Seite im ersten Eindruck zum Beispiel nur einen heller gefärbten Pony. Erst wenn die seitlichen Haare hochgenommen und z. B. zu einem Half-Bun am Oberkopf festgesteckt werden, ist der volle Effekt der Chunky Colors sichtbar. Die heller gefärbten Haare bilden hochgesteckt einen starken Kontrast auf dem dunkleren Oberhaar, was sehr spannend aussieht.
Wie pflege ich Chunky Colors?
Bei der Färbung entscheidet der Friseur, ob er zur Veredelung der Technik die Color Gloss + Care Emulsion einsetzt – eine Tönung, die dem Haar viele pflegende Komponenten gibt und es durch einen Glossing-Effekt besonders strahlen lässt.
Zur Farberhaltung für die anschließende Pflege zu Hause sind Color Shampoos und Color Conditioner der beste Tipp. Da die Haare durch das Färben angegriffen werden, ist eine Anschlussbehandlung mit Produkten, die auf colorierte Haare abgestimmt sind, wichtig. Farbshampoos und Farbspülungen erhalten die Farben lebendig und sind mit warmen oder kalten Braun- und Blondtönen, sowie Kupfer oder Rot in vielen Abstufungen erhältlich, die genau zur neuen Haarfarbe passen.
Um einen unschönen Gelbstich zu verhindern, helfen Shampoos und Spülungen, wie das Pastell Shampoo Ice-Blond, speziell für Blonde bzw. blondierte Haare. Es neutralisiert die gelben oder gelborangen Reflexe der aufgehellten Strähnen und frischt den Haarglanz auf.
Farbschutz- oder Feuchtigkeits-Sprays eignen sich zudem, um die Haarstruktur zu schonen und die beanspruchte Mähne mit einer Leave-In-Pflege zu verwöhnen. So bleibt das Leuchten der Chunky Highlights besonders lange erhalten!